Ein Blick genügt: Hier wohnt jemand mit einem einzigartigen Faible fürs Einrichten und Dekorieren. Man möchte nicht aufhören, sich sattzusehen an den gelungenen Kombinationen von Farben, dem Zusammenspiel von neuen und antiken Möbelstücken und den unzähligen liebevoll gewählten Accessoires.
Jahrelang war Cécile Siméone das bekannte Gesicht als Wetterfee beim französischen Canal+, arbeitete als Model und spielte in kleineren Schauspielrollen. Nach der Rückkehr in ihre Heimatstadt Lyon erfüllte sich die sympathische Französin einen langgehegten Wunsch. Mit dem Interior Design Studio „Simone Sisters“ widmete sie sich ihrer grossen Leidenschaft, dem Interior Design. Zusammen mit ihrer Schwester Margo eröffnete sie 2013 die Agentur und zeichnet seither verantwortlich für den Einrichtungsstil unzähliger Restaurants, Hotels und Privathäuser. Unter demselben Label führen sie auch eine Boutique in Lyon und eine in Saint-Genis-Laval. Hier sind Klein-Möbel und Accessoires in sanften Tönen geschmackvoll aufeinander abgestimmt. Ein Mix von französischem Shabby-Chick und skandinavischer Klarheit, von Sylt und Ibiza, Wohnlichkeit und Moderne gekonnt vermischt.
Cecile’s grosszügiges und elegantes Haus in der Nähe von Lyon ist umgeben von Garten mit alten Bäumen, die den Lärm abschirmen. Das Geschick, Häuser zu planen, meint sie, habe sie von ihrem Vater geerbt. Dieser, ein unternehmenslustiger Bauunternehmer und Liebhaber von altem Gemäuer, hat ständig neue Häuser gebaut und alte umgebaut. Nachdem sich dann die Familie im einen Haus eingerichtet und eingelebt hatte, kam schon wieder das nächste dran, ständige Umzüge waren so unvermeidlich.
Das eigene Haus trägt unverkennbar Cecile’s Handschrift. Mithilfe eines Architekten hat sie die Pläne nach ihren Vorstellungen und Vorlieben ausgearbeitet. „Ich hatte Lust auf etwas Modernes, das jedoch nicht kalt und puristisch wirken durfte“. Es sollte ein gemütliches Refugium für sie und ihre Familie werden: für ihren Mann Dominique Casagrande, den ehemaligen Star-Torhüter von grossen Clubs wie FC Nantes, FC Sevilla und Paris Saint-Germain, für ihre beiden Töchter und für den Hund, der Familienanschluss geniesst.
In gradliniger und unauffälliger Form gebaut, konstruiert aus den natürlichen Roh-Materialien Stein, Eisen und Holz, erhielt das Haus einen modernen Chalet-Charakter. Die Farben der Baumaterialien spiegeln sich auch im Innern des Hauses, an den Wänden, Böden, in den Möbelstücken und Dekorationen wider. Allen Materialien voran liebt Cecile Siméone die Vielseitigkeit von Holz, welche sie in zahlreichen Formen und Arten zu nutzen weiss. Im Wohnzimmer hat sie eine ganze Wand in Altholzpaneelen eingekleidet, was dem Raum eine warme Ausstrahlung verleiht. Oder etwa die Holzwand hinter dem Bett, aus den überschüssigen Brettern der Aussenverkleidung, die vom Schreiner extra dafür zugeschnitten wurden.
Das Spiel der verschieden komponierten Materialien und das Ineinanderfügen von unterschiedlichen Lichteinflüssen verhindern auf subtile Weise die Kühle, die moderne Häuser oft ausstrahlen. Die grosszügigen Räume sind hell. Mit ihrem treffsicherem Geschmack arbeitet Cecile gekonnt mit stimmigen Farbnuancen. Die verschiedenen Holztöne und unterschiedlichen Grautöne verleihen den Räumen ihre bescheidene Eleganz. Sorgfältig und stilsicher hat Cecile die Möbel und Accessoires ausgewählt. Ein klein wenig Trödel und ein paar lebhafte Farbtupfer dazu schaffen diesen wunderbaren „Bohemian Style“.
Ihr besonderes Augenmerk legte Cécile beim Bau des Hauses auf die Küche, die sich inzwischen zum Dreh- und Angelpunkt der Familie entwickelt hat. Hier überliess sie nichts dem Zufall. Ins Detail geplant und ausgearbeitet, verwirklichte sie ihren absoluten Traum. Die Aluminiumküche setzt einen auserlesenen Kontrast zu den rauen Baumaterialien Holz und Beton und definiert eine schon fast industrielle, robuste Bauweise. Mit viel Geschick hat sie das edle und kühle Material mit klassischen Möbelstücken kombiniert: den „Tulip“-Esstisch von Verner Panton, die „Flow“-Stühle von MDF Italia. Man ahnt, dass eine Person vom Fach dahinter steckt. Alles ist mit einer solchen Selbstverständlichkeit gepaart. Cécile’s „Lieblingsstück“ ist die schlichte und schnörkellose Insel. Dieser monolithisch anmutende Block dominiert die Küche, hier verbringt sie zwei bis drei Stunden am Tag. Hier kocht sie, am liebsten mit Bio-Produkten vom heimischen Markt. Und hier findet sie Erholung pur vom aufregenden Geschäftsleben.
Für die unprätentiöse Eleganz und dezente Boheme-Note des Hauses zeichnen die vielen sorgfältig gewählten Accessoires mitverantwortlich. Stücke, wie der Kristallleuchter vom Antiquitätenmarkt, der über dem grossen runden Esstisch hängt, um den sich in früheren Zeiten Jäger versammelten. Oder der übergrosse Traumfänger, der vor einem der grossen Schiebefenster hängt, in den sich Cécile auf einem Flohmarkt verliebte. Ebenso die Vintage-Schulstühle und Armeedecken. Cécile’s Stil ist nie laut. Jedes einzelne Stück ist so gekonnt platziert und kombiniert, dass ein wohltuend unkitschiges Gesamtbild entsteht. Mit ihrem Feingefühl schafft sie es, jeder puristischen Architektur der Moderne die gewünschte Wärme einzuhauchen. Und so entstand dieses einmalige, behagliche Zuhause. Ein wunderbarer Rückzugsort für sie, für ihren Mann und für die beiden Töchter.