Die Küche ist längst nicht bloss ein Ort zum Kochen. Sie hat sich im letzten Jahrzehnt zum multifunktionalen Lebensraum entwickelt und ist in vielen Hausbauprojekten das Herzstück. Oft bestimmt sie das Interieur des ganzen Hauses und die Planung geht nicht selten von der Küche aus.
Herr Achermann, was muss man bei der Planung einer Küche beachten?
Die Küche ist der öffentlichste Raum im Haus oder in der Wohnung. Hier kommt man nicht nur mit der Familie zusammen, hier treffen sich Freunde. Früher sass man mit den Gästen im Wohnzimmer zusammen, während die Hausfrau in der Küche kochte. Heute sind die Gäste am Geschehen in der Küche beteiligt, nehmen den Apéro an der Kücheninsel oder setzen sich an den angrenzenden Esstisch. Manche helfen vielleicht sogar beim Kochen mit. Die Küchenplanung sollte daher mit sehr viel Sorgfalt und vor allem ganzheitlich angegangen werden.
Auch wenn sich die Küche immer mehr als Designobjekt und Ausdruck des persönlichen Lebensstils präsentiert, sollte sie zwingend auch funktional und der Grundriss auf die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sein. Standard war nämlich gestern, Individualität ist heute. Deshalb sollte man auf jeden Fall auf das Wissen und die Erfahrungen von geschulten Küchenspezialistinnen und Küchenspezialisten zurückgreifen. Denn sie können die individuellen Wünsche in ein stimmiges Gesamtkonzept einbinden.
Welche Küchentrends beobachten Sie?
Da Kochen, Essen und Wohnen immer mehr miteinander verschmelzen, muss auch die Küche Gemütlichkeit ausstrahlen, warme Farben zum Beispiel können diese Aufgabe übernehmen. Heute sind vorwiegend helle, schmeichelnde Materialien in Beige-, Grau- und Schlammtönen gefragt. Es gibt auch viele offene Nischen und Regale, um schöne Accessoires, Gläser und Schalen zu zeigen. Mit seiner natürlichen Ausstrahlung sorgen zudem Holz-Elemente in der Küche für Wärme und Behaglichkeit. Holzfronten, oft auch mit vertikalen Rillen, werden in der Regel mit anderen Materialien kombiniert. Zum Beispiel mit ultramatten Lackoberflächen, mit Keramik- oder mit Steinfronten.
Was tut sich in Sachen Elektrogeräte?
Smarte Technologien und Digitalisierung sind definitiv in den Schweizer Küchen angekommen. Dies hat zusätzlich bei vielen jungen Menschen Kochbegeisterung ausgelöst. Induktionsherde und Touchscreens sind Serienausstattung geworden. Die heutigen Geräte machen aus der Küche einen Hobbykeller und ein kleines Labor. Vom Niedriggarer bis zum Teppan-Yaki, nichts darf in der Küche fehlen. Zudem ist Essen Teil der Popkultur geworden. Hippe Köche und unzählige TV-Kochshows machen Lust aufs Kochen. Sie locken auch zusehends junge Menschen an den Herd. Die Ansprüche zu Hause steigen und man möchte Gäste mit originellen frisch zubereiteten Speisen überraschen.
Wie steht es mit der Nachhaltigkeit?
Das ökologische Denken hat längst auch in der Küche Einzug gehalten. Wir wollen gutes, gesundes Essen zubereiten und dies so nachhaltig wie möglich tun. Deshalb sollte man beim Kauf einer Küche und der Elektrogeräte unbedingt auch auf ihre Hochwertigkeit und Langlebigkeit achten. Aus unbedenklichen Rohstoffen hergestellte Materialien, recycelbare Geräte mit geringem Energieverbrauch sowie klimaverträgliche Produktionen sind wichtige Faktoren, die zu einem verbesserten «Fussabdruck» beitragen. Der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen und Ressourcen ist ein entscheidender Aspekt innerhalb der Wertschöpfungskette von Küchen- und Elektrogeräte-Herstellern. Viele Hersteller deklarieren heute freiwillig ihre durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft und lassen sich als «klimaneutrale Hersteller» zertifizieren. Die Konsumenten sind heutzutage sehr gut informiert und sensibilisiert und verlangen nach diesen Labels.
Wie sieht die Küche von morgen aus?
Die Entwicklungen im Materialbereich und bei den Technologien schreiten weiter voran. Die unzähligen Inspirationsquellen lösen bei der Kundschaft eine riesige Vielfalt an Wünschen aus. Um diese Wünsche vollumfänglich abzudecken ist die Qualität der Küchenplanung ausschlaggebend. Und genau darin liegt die Stärke der Küchenspezialistinnen und Küchenspezialisten: die Kenntnis über die Neuheiten, die Nähe zum Markt, die kompetente Beratung, der Kundenservice, die rasche Reaktionsfähigkeit und die kurzen Wege. Alles unbezahlbare Vorteile.
Herr Achermann, was bedeutet Ihnen persönlich die Küche?
Die Küche ist für mich der schönste und lebendigste Ort im Haus und ist mit vielen Emotionen verbunden. Sie war auch bereits in meiner Kindheit unser «Wohnzimmer». <o:p></o:p>
Interview: Monica Fehlmann